Girard hat trotz (oder gerade wegen der) schulischen Erfolgen immer mehr Feinde: Ihm wird vorgeworfen, seine Schule sei religionslos, der Sprachunterricht würde überbetont. Der damalige Bischof Yenni kritisiert sein Lehrbuch "Grammaire des campagnes", aber auch den wechselseitigen Unterricht, obwohl er ihn 1817 noch guthiess.
Im aristokratisch-konservativ geprägten Grossen Rat gibt es eine neue Mehrheit der restaurativen Kräfte, die Jesuiten werden 1818 nach Freiburg zurückgerufen. Sie sind für die Verteidigung der katholischen Lehre zuständig. Sie sind gegen Girard, weil dieser als Kantianer gilt.
Der Grosse Rat entscheidet sich 1823 mit 79 zu 35 Stimmen für die Aufhebung des Wechselseitigen Unterrichts! Girard demissioniert.
„Nach einem langwierigen Methodenstreit wurde der wechselseitige Unterricht 1823 in Freiburg endgültig verboten, und nur ein Jahr später erliess Papst Leo XII. ein allgemeines Verbot für die ‚Lancaster-Schulen’ in den katholischen Gegenden.“ (Haselbach, 2007, S. 69).
Freiburg richtet das Denkmal 1860 (zehn Jahre nach dessen Tod) auf.
Beat Bertschy
Literaturhinweis:
Haselbach, Ph. (2007). Erziehung zur Menschenwürde. Das pädagogische Denken und Handeln bei Gregor Girard (1765-1850). Freiburg: Academic Press Fribourg. Paulusdruckerei.